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Es ist alles angerichtet für das große Hockenheim-Finale der IDM

Die Zeit läuft. Eine ereignisreiche Saison in der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) krönt vom 20. bis 22. September 2024 das große Finale auf dem Hockenheimring. Der Endspurt findet traditionell im badischen Motodrom statt und lädt das Publikum zu atemberaubenden Kämpfen auf der 4,57 Kilometer langen Rennstrecke und zahlreichen Attraktionen im Fahrerlager ein. Die IDM-Macher der Motor Presse Stuttgart ziehen zum Abschluss noch einmal alle Register.

In der IDM Superbike ist der Titel schon vergeben. BMW-Fahrer Ilya Mikhalchik, erkennbar am knallgelben Helm, ist seit der letzten Saisonstation auf dem Nürburgring bereits vierfacher Meister in der Top-Klasse. Einzig der Deutsche Florian Alt wäre in der Lage gewesen, den Triumph des Ukrainers zu verhindern. Ein schwerer Sturz setzte den 28-jährigen auf seiner Honda jedoch zwischenzeitlich außer Gefecht und warf den Engelskirchener schwer zurück. Er wird sich den Vizetitel schnappen. Zwar sind Toni Finsterbusch und Patrick Hobelsberger theoretisch in der Lage, ihm die Position noch streitig zu machen, aber die beiden Teamkollegen haben in erster Linie mit sich selbst zu tun. Nur elf Punkte trennen die beiden BMW-Fahrer voneinander und beide machen sich Hoffnungen auf den dritten Platz in der Gesamtwertung. Hannes Soomer (BMW) wird in diesem Szenario keine Rolle mehr spielen wird. Er hat sich am vergangenen Wochenende bei der FIM Endurance World Championship in Frankreich verletzt. Der Este stürzte nachts im 24-Stunden-Rennen, erlitt eine Fraktur am Oberarm und kugelte sich die Schulter aus. Das alles hielt ihn dennoch nicht davon ab, das ramponierte Motorrad noch in die Box zu fahren. Soomer ist ein Tier, wenn es um den Rennsport geht. Seine Teilnahme am IDM-Finale ist aber auf Grund der Schwere der Verletzung nicht möglich. Eine tragende Rolle um den letzten Podiumsplatz spielt Lorenzo Zanetti. Er kommt genauso in Frage. Der italienische Ducati-Fahrer hat nach einer Verletzungspause zu alter Stärke wiedergefunden. Er könnte zum Zünglein an der Waage werden. Im Moment haben alle in der Superbike-Klasse vertretenen Motorradmarken – BMW, Honda, Ducati, Kawasaki und Yamaha – mindestens einen Fahrer in den Top Ten der Meisterschaft platziert. Das ist auch der Plan fürs Finale. Seine letzte Ausfahrt bestreitet Björn Stuppi (BMW), das Urgestein der Serie. Nach über 20 Jahren, in denen er (bis auf sein Gipsbein im letzten Jahr) von größeren Verletzungen verschont blieb, hängt der Bayer nun endgültig den Helm an den Nagel. Er war nie ein Spitzenkandidat im Rampenlicht, biss sich aber immer wieder aufs Neue durch und war eine Hausnummer im Feld.

In der etwas kleineren IDM Supersport brennt die Luft. Andreas Kofler (Yamaha) hat zwar 36,5 Punkte Vorsprung vor dem Tabellen-Zweiten Luca de Vleeschauwer (Triumph), aber in Sicherheit wiegen kann sich der Österreicher nicht. Der angriffslustige Gegner aus Belgien hat sich schon mehrfach als harter Hund entpuppt und einen Doppelsieg in der Tasche. Insgesamt 50 Meisterschaftspunkte sind in Hockenheim noch zu vergeben. Es werden zwei Rennen ausgetragen. Die Abstände zwischen den nachfolgenden Konkurrenten Lennox Lehmann (Yamaha), Daniel Blin (Ducati), Twan Smits (Yamaha) und Dirk Geiger (Honda) sind knapp. Hier ist alles möglich. Der 18-jährige Dresdner Lehmann hat angekündigt, den 22-jährigen De Vleeschauwer noch in der Tabelle bezwingen zu wollen. Dabei ist der Sachse hochmotiviert. Erst am vergangenen Wochenende hat er auf Einladung von Yamaha am Yamaha R7 European Cup SuperFinale in Le Castellet teilgenommen und beide Rennen gewonnen. Lehmann war selbst überwältigt.

Der Titelkampf in der Nachwuchsklasse IDM Supersport 300 wird unter den Youngstern im Freudenberg KTM-PALIGO Racing Team ausgemacht. Oliver Svendsen, Ruben Bijman und Philipp Tonn sind die Kandidaten. Ein 20-jähriger Däne, ein 20-jähriger Niederländer und ein 19-jähriger Deutscher. Die IDM präsentiert sich bis in die kleinste Klasse international und auf hohem sportlichen Niveau. In den Rennen entscheiden oft Tausendstelsekunden über Sieg und Niederlage. KTM ist eine Macht, aber immer öfter gelingt es Yamaha-Fahrer Dylan Czarkowski eine Lücke auf dem Weg nach vorn zu finden. Wie überrascht er die Fans in Hockenheim?

Jeden Tag ab 09:00 Uhr drehen sich die Räder im Motodrom. Drei IDM-Klassen und vier Cups wechseln sich im Zeitplan ab. Es gibt kaum Zeit zum Luft holen. Und nicht vergessen: Am Sonntag, dem 22. September 2024, findet um 12:40 Uhr der begehrte Fan Walk vor der Boxengasse statt, bei dem von den Fahrern persönliche Autogramme geschrieben werden und Zeit für ein Selfie mit ihnen ist. Die IDM ist und bleibt eine Serie zum Anfassen. Die Eintrittspreise für das Finale sind attraktiv: 5,00 Euro für den Trainings-Freitag, 25,00 Euro für den Samstag und 35,00 Euro für den Sonntag. Der Fahrerlager-Zutritt ist darin schon enthalten. Schnäppchenjäger aufgepasst: Das Wochenendticket für alle drei Tage kostet 45,00 Euro.

Wer seine Motorradbekleidung dabei hat, einen gültigen Motorradführerschein besitzt und Lust auf eine Probefahrt hat mit einem Modell, das schon immer im Fokus stand, darf jetzt zuschlagen. Einige Hersteller bieten Testmöglichkeiten an.

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