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ADAC GT Masters Saisonfinale // Titelfavorit Raffaele Marciello: „Wir dürfen uns nicht auf unseren Speed verlassen!“

  • Spannung vor dem Saisonfinale des ADAC GT Masters 2022 auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg
  • Der Schweizer Raffaele Marciello kämpft in den beiden Finalrennen um seinen dritten Meistertitel in dieser Saison
  • Ex-Champion Christian Engelhart wirft trotz eines großen Punkterückstands die Flinte noch lange nicht ins Korn

Raffaele Marciello legt 2022 eine veritable Bilderbuchsaison hin. Meistertitel in der Gesamtwertung der „FANATEC GT World Challenge Europe powered by AWS“, Meistertitel in der untergeordneten Endurance-Wertung der GT World Challenge (die im September auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg gastierte), Vizemeisterschaft im Sprint-Klassement der GTWC, Gesamtsieg beim prestigeträchtigen 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps – es läuft einfach beim 27-jährigen Italiener, der allerdings in der Schweiz geboren und wohnhaft ist und in dieser Saison erstmals auch mit Schweizer Lizenz fährt. Und der vom 21.-23. Oktober beim Finale des ADAC GT Masters auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg einen weiteren Meistertitel erringen könnte.

„Ich fahre nicht anders als in den drei Jahren zuvor. Aber es gehört eben auch ein bisschen Glück dazu, ein Top-Team, starke Teamkollegen. Und in diesem Jahr passt einfach alles“, sagt Marciello, der sich den Mercedes-AMG GT3 des Mann-Filter Team Landgraf auch beim Saisonfinale der Deutschen GT-Meisterschaft mit dem Spanier Daniel Juncadella (31) teilen wird.

Angesichts von 42 Punkten Vorsprung in der Gesamtwertung und maximal 56 noch erreichbaren Zählern ist „Lello“ vor den beiden abschließenden Ein-Stunden-Rennen in Hockenheim in einer vermeintlich komfortablen Position. Allerdings nicht so komfortabel, dass er nicht wüsste, was ihm bei einem unglücklich verlaufenden Finalwochenende blühen könnte: „Es ist erst vorbei, wenn am Sonntag die Zielflagge geschwenkt wird. Natürlich ist der Vorsprung groß, nachdem wir in den letzten sechs Rennen fünf Mal aufs Podest gefahren sind. Die anderen müssen gewinnen, und wenn sie das am Samstag schaffen, bekommen sie für Sonntag Gewicht ins Auto, was es nicht einfacher macht. Ich kann die Sache etwas gelassener angehen, weil mir 15 Punkte am gesamten Wochenende auf jeden Fall reichen. Aber wir dürfen uns auch nicht einfach auf unseren Speed verlassen.“

An den 4,5 Kilometer langen Grand-Prix-Kurs vor den Toren Heidelbergs knüpft Marciello positive Erinnerungen: „Ich habe hier 2013 den Titel in der Formel-3-Euroserie eingefahren und auch in GP2 und Formel 2 gute Rennen gehabt. Im GT-Auto lief es dagegen hier nie so gut, auch beim diesjährigen Lauf zum GT World Challenge Endurance Cup hatten wir Pech. Aber ich mag die Strecke trotzdem sehr, vor allem das Motodrom ist cool. Zumal die Strecke durch die Neuasphaltierung in einigen Passagen mehr Grip bietet.“

Marciello profitiert beim Finale auch vom Pech seiner nächsten Verfolger, Christian Engelhart und Ayhancan Güven (Joos Sportwagentechnik / Porsche 911 GT3-R), die im Sonntagsrennen auf dem Sachsenring in Folge einer unverschuldeten Kollision einen Nuller einstrichen und damit im Titelkampf einen herben Rückschlag erlitten.

Doch wer Christian Engelhart kennt, der weiß, dass die Vokabel „aufgeben“ in seinem Wortschatz nicht vorkommt. „Ich gehe voller Motivation nach Hockenheim und gebe mein Bestes, um für das gesamte Team einen guten Abschluss der Saison hinzulegen“, sagt der ADAC GT Masters Champion von 2020. „Natürlich ist es am Sachsenring unglücklich für uns gelaufen, und wir haben in der Tabelle einen großen Rückstand. Aber der Motorsport schreibt mitunter die verrücktesten Geschichten. Es kann beim Finale viel passieren. Wir legen den Fokus voll auf uns und versuchen, den bestmöglichen Job zu machen. Taktieren ist bei unserer Ausgangslage kein Thema. Wir geben von Beginn an Vollgas und versuchen, das Samstagsrennen zu gewinnen. Und dann sehen wir weiter. Aufgegeben wird nicht.“
Der 35-jährige Starnberger fühlt beinahe so etwas wie Heimatverbundenheit mit dem Austragungsort des Finales: „Der Hockenheimring ist wohl die Rennstrecke, auf der ich mich am meisten zu Hause fühle. Ich habe hier in der Vergangenheit viele Erfolge gefeiert, stand mehrmals auf dem Podest. Ich kenne viele Menschen und fühle mich einfach wohl hier. Auch wenn ich ein gutes Stück entfernt von hier lebe – Hockenheim ist fast wie ein Heimrennen für mich.“

Angesichts von 53 beziehungsweise 54 Punkten Rückstand auf Marciello haben Jules Gounon/Fabian Schiller aus dem Mercedes-AMG Team ZVO sowie Albert Costa Balboa/Jack Aitken im Lamborghini Huracán von Emil Frey Racing zwar noch mathematische, aber keine realistischen Titelchancen mehr. Immerhin: Engelhart/Güven und damit die Chancen auf die Vizemeisterschaft sind nicht allzu weit weg.

Spannendes Rahmenprogramm und günstige Ticketpreise

Neben der Rennaction in der Topserie lockt das Finale des ADAC GT Masters auch mit spannenden Rahmenrennen. Die ADAC GT4 Germany mit den bis zu 500 PS starken, dabei aber recht seriennahen GT-Rennern, der Prototypen Cup Germany, eine neue Serie für spektakuläre LMP3-Fahrzeug nach dem Vorbild der 24h von Le Mans, die rund 350 PS starken Tourenwagen der ADAC TCR Germany und der Porsche Carrera Cup Deutschland mit dem 510 P starken Porsche 911 GT3 Cup bürgen für Motorsport-Spektakel vom Allerfeinsten. Und das wie immer zu günstigen Ticketpreisen. Schon ab zehn Euro ist man am Freitag dabei. Die Tageskarten für Samstag und Sonntag kosten jeweils 25, das Weekend-Ticket (Freitag bis Sonntag) 40 Euro – natürlich jeweils mit Fahrerlagerzugang. Tickets sind erhältlich über www.adac.de/motorsport und www.hockenheimring.de, telefonisch über die Hotline +49 (0)6205 950 222 oder über die ADAC-Geschäftsstellen.

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