VFV GLPpro beim Stuttgarter Rössle auf dem Hockenheimring zu Gast
Nach dem Auftritt auf Deutschlands ältester Naturrennstrecke in Schleiz ohne Punktevergabe ging es am letzten Wochenende wieder um Punkte im Meisterschaftsrennen der VFV GLppro. Gefahren wurde auf dem Kurs des Hockenheimrings.
Trotz Urlaub und Sommerferien in einigen Bundesländern standen an die 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Start zu den Meisterschaftsläufen der vier Startgruppen. Besonders gut gefüllt war mit 37 Fahrzeugen im Wertungslauf die Gruppe der Formelautos und Sportwagen. Entgegen der sonstigen Starterzahlen blieben die Tourenwagen und GT Fahrzeuge jedoch etwas hinter den Erwartungen zurück. “Wir haben hier eine schöne Veranstaltung mit gut organisiertem Ablauf. Das Wetter passt auch. Nur mit den Starterzahlen liegen wir leider etwas hinter den Erwartungen zurück”, so Organisationsleiter Felix Vaillant.
Nicht bei den Formelautos und Sportwagen. Dort stand ein imposantes Feld von 37 Boliden am Vorstart. Hier legte Dr. David Schneider (Opel Lotus MK II) gleich richtig los und erzielte mit 1:52.855 die schnellste Zeit im Feld. Am Ende reichte es zu Platz vier. Drei Piloten schafften es ihre gezeitete Runde noch gleichmäßiger zu treffen. Winfried Kaiser (Dallara F007) belegte mit 2393 Wertungspunkten den dritten Platz. Noch besser machte es Johannes Holl (Opel Lotus MK II), der mit 1977 Strafpunkten auf Platz zwei landete. Beim Qualifying zum Lauf der Formel- und Sportwagen-Serie musste Holl seinen Opel Lotus MK2 bereits in Runde drei an der Spitzkehre mit Problemen an der Benzinversorgung abstellen. Das Resultat war ein enttäuschender Startplatz 18 unter 37 Startern. Beim Wertungslauf zeigte Holl dann seine Klasse und sicherte sich in einem starken Fahrerfeld Platz zwei der Formelwertung, ein Ergebnis, das die harte Arbeit und den Einsatz seines Teams belohnte.” Aufgrund der hohen Temperaturen waren meine Reifen am absoluten Limit, mehr war einfach nicht möglich. Aber wir können mit diesem Ergebnis sehr zufrieden sein“, resümiert Holl. Nicht zu bezwingen war Lutz Crackau (Zagk S20-9). Er traf seine Referenzzeit noch etwas deutlicher und hatte am Ende mit 1222 Strafpunkten den Sieg in der Formelwertung in der Tasche. Die Sportwagenwertung ging an den Schweizer Simon Lüthi (Porsche 906R) mit 3667 Punkte. Auf den zweiten Platz schaffte es Sigi Koch (Royale Sports 2000S) mit 4920 Punkten. Dritter auf dem Podium wurde Michael Hoelz (TIGA SC79) mit 8754 Punkten.
Mit 29 Fahrzeugen stellte die Startgruppe A das zahlenmäßig stärkste Teilnehmerfeld bei den Tourenwagen und GT Boliden. Hier ging der Klassensieg der Tourenwagen in die Niederlanden. Scott Kleijsen (Mercedes Benz 190) war mit 947 Strafpunkten nicht zu bezwingen. Damit erzielte Kleijsen das beste Tagesergebnis aller Teilnehmer in Hockenheim. Auf dem zweiten Platz landete Stefan Pfletschinger (VW Käfer) mit 1053 Punkten vor Jürg Dürig (BMW E36 325i), der auf 1316 Punkte kam. Gesamtplatz drei und damit Sieger in der GT Wertung wurde Carsten Neef (Porsche 944 Turbo) mit 1091 Punkten. Mit auf das GT Podium kletterten Rainer Schaab (Porsche 924) mit 1774 Punkten und als Dritter Karl-Heinz Reck (Porsche 968cs), dem 3125 Strafpunkte angerechnet wurden.
Doppelsieg für die Marke VW in der Startgruppe B. Das beste Ergebnis erzielte Marcus Schmid (VW Polo 86c) mit 1537 Strafpunkten. Zweiter der Tourenwagengruppe wurde zu seiner eigenen Überraschung Michael Kübler (ebenfalls VW Polo 86c). Er hatte am Ende 1800 Punkte auf seinem Konto. “In Hockenheim war ich eher skeptisch, da ich weder im Training noch im Qualifing gleichmäßige Rundenzeiten geschafft habe. Im Wertungslauf haben dann aber Mensch und Maschine konstant abgeliefert”, freute sich der Bad Rappenauer über Platz zwei. Dritter wurde bei den Tourenwagen Sigismund Lindemer (Renault R5 Alpine) mit 2059 Punkten. Freuen konnte sich der Gesamtzweite Tobias Niederelz (Porsche 924) mit dem Sieg der GT Wertung. 1783 Punkte sicherten den Klassensieg und weitere wichtige Punkte im Meisterschaftsranking. ” Nach einem ordentlichen Training und einem soliden Qualifying konnte ich im Rennen mein Tempo kontrolliert halten. Besonders zufrieden bin ich mit der Konstanz, die letztlich den Ausschlag für Platz 1 in der Klasse gegeben hat. Ein kurzer Verbremser in Kurve 8 im Bereich der Mercedes-Tribüne sowie ein Schreckmoment mit plötzlichem Übersteuern am Eingang Start-Ziel nach der Full Course Yellow haben meinen Rhythmus zum Glück nicht beeinträchtigt. Ich konnte konzentriert weiterfahren und den Wertungslauf kontrolliert zu Ende bringen.” Zweiter der GT Wertung wurde Markus Stanke (Melkus RS 1000) mit 3452 Punkten vor Michael Heck (Porsche 924) mit 4574 Punkten.
Den Wertungslauf der Startgruppe C sicherte sich Uwe Gretzinger (Ford Escort RS MK4) mit 1248 Punkten und damit auch den Klassensieg in der Tourenwagenwertung. “Ich erlebte ein heißes Rennwochenende nicht nur im Auto. Heiß im freien Training mit einem Antriebwellenschaden, den ich auf den letzen Drücker reparieren konnte, heiß im Quali mit dem dritten Startplatz , heiß im Wertungslauf mit dem Laufsieg in der Gruppe C “, erläuterte Gretzinger seinen Erfolg. Platz zwei ging an den Niederländer Remy Wierts (Ford Escort MK 3 RS) mit 1450 Punkten vor BMW 2002 Pilot Bruno Hügli aus der Schweiz, der am Ende 1561 Strafpunkte auf seinem Konto hatte. “Da das Starterfeld im Wertungslauf relativ klein war, hatte ich kaum Verkehr und konnte mich auf die Gleichmäßigkeit konzentrieren. Es war ein schönes und erfolgreiches Wochenende bei bestem Wetter. Der Escort RS1600i erweist sich als sehr zuverlässig”, so der Zweitplatzierte. Sieger der GT Wertung wurde Frank Göllner (Porsche 924 S) mit 7998 Punkten vor Volker Neumann (Triumph TR4) mit 8017 Punkten.
Die Ergebnisse des letzten Wertungslaufs in Hockenheim brachten einige Veränderungen in der aktuellen Jahreswertung. Die Gesamtführung übernahm Bruno Hügli mit 584 Punkten. Auf Platz zwei folgt Andreas Emig mit 550 Punkten vor Tymoteusz Rusinek mit 541 Punkten. In der Klassenwertung der Tourenwagen führt ebenfalls Bruno Hügli mit 410 Punkten . In der GT Wertung liegt Tobias Niederelz mit 394 Punkten auf Meisterschaftskurs. ” Der Fokus liegt jetzt ganz klar auf der Meisterschaft – Ziel ist es, die Führung weiter auszubauen. Die Meisterschaft bleibt offen, umso wichtiger ist es, weiter stabile Ergebnisse abzuliefern”, so Tobias Niederelz. Ein enger Zweikampf bahnt sich in der Formelwertung an. Hier führt Johannes Holl mit 410 Punkten vor Lutz Crackau mit 378 Punkten das Ranking an. „Jetzt heißt es, den kleinen Vorsprung auf Lutz Crackau weiter auszubauen“, blickt Holl motiviert nach vorne. Sigi Koch liegt momentan mit 252 Punkten auf Platz eins der Sportwagenwertung.
Weiter geht es für die VFV GLPpro mit einem weiteren Auslandsstart beim ADAC Racing Weekend vom 5.-7. September auf dem Salzburgring vor den Toren der Mozartstadt.
Bildzeile: Start des Wertungslaufs der Tourenwagen und GT Gruppe B // Foto: Patrick Holzer
Text: arpRedaktionsbüro Patrick Holzer