Langer Anreiseweg // LARRY COLEMAN AUS CHICO/KALIFORNIEN kommt ZUR HOCKENHEIM CLASSICS
Keine Mühen und Kosten scheut der Teilnehmer mit der weitesten Anreise: Larry Coleman aus Chico / Kalifornien nimmt über 9000 Kilometer Anreise in Kauf, um beim Gespann-Sonderlauf anlässlich der Hockenheim Classic im September teilzunehmen.
Larry Coleman war und ist in Deutschland kein Unbekannter: Im Jahr 1968 gründete er in Frankfurt am Main als dort stationierter US-GI den ersten amerikanischen Motorradclub in Deutschland, dessen Präsident er dann auch drei weitere Jahre lang war.
Genau hier in Hockenheim infizierte er sich dann beim Besuch eines Motorradrennens mit dem Gespann-Virus. In der Folge nahm er in Deutschland an vielen Berg- und Rundstreckenrennen mit einem BMW 16″-Kneeler-Renngespann teil, bis er schließlich Anfang 1973 in seine kalifornische Heimat zurückkehrte.
Dort ging es dann in Sachen Gespannrennen Schlag auf Schlag: Nach kurzer Zeit wurde er mit seinem Beifahrer Wendell Andrews 1976, 1977 und 1979 „AMA National Champion“. Dieser Titel ist die höchste Auszeichnung, die ein Motorradrennfahrer in den USA erreichen kann.
Höhepunkt seiner Karriere: 1981 siegte er vor mehr als 120000 Zuschauern bei einem Rahmenrennen des Formel 1-Laufs in Long Beach / Kalifornien.
Doch damit noch lange nicht genug: Im Jahr 1990 zog es ihn mit einem Spezial-Gespann zur „Bonneville Speed Week“, wo er in seiner Klasse die sensationelle Geschwindigkeit von 174 mph (etwa 280 km/h) erzielte.
Im Jahre 2010 wurde Larry Coleman in die AMA Motorcycle Hall of Fame aufgenommen.
Vor etwa 12 Jahren fand Larry den Kontakt zu Klaus Marquardt, der ihn beim Aufbau eines 16″-Kneelers mit einer GFK-Verkleidung unterstützte. Seitdem stehen die beiden immer mal wieder über das Internet in Kontakt.
Für die Hockenheim Classics 2022 stellt Dr. Stephan Elisat sein BMW-Renngespann zur Verfügung, um Larry bei den Sonderläufen „mobil“ zu halten. – „Sensationell, wie die Gespannfahrer schon immer und bis zum heutigen Tag zusammenhalten, wenn es darum geht, einen Fahrerkollegen zu unterstützen! Ohne mit der Wimper zu zucken sagte Elisat sofort seine Unterstützung zu. Und das, obwohl er selbst bei der Veranstaltung nicht anwesend sein kann“, kommentiert Klaus Marquardt die Aktion.
Fotos: Winni Scheibe; autoevolution; Larry Coleman