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Großartiger Sport mit historischen Rennmotorrädern, Gespannen und Automobilen bei den 44. Hockenheim Classics 2021

Wie jedes Jahr im September trafen sich die Freunde des historischen Rennsports zum Saisonabschluss auf dem Hockenheimring. Und in diesem Jahr waren auch endlich wieder Besucher zugelassen – quasi das „Sahnehäubchen“ einer jeden Motorsportveranstaltung. Nach Absolvieren der 3-G-Kontrolle durften sich die Zuschauer auf den Tribünen und im Fahrerlager frei bewegen. So gab es endlich einmal wieder die Gelegenheit zu Benzingesprächen aller Art. Dass das Wetter mitspielte, war ein weiteres Geschenk für die nach einem verregneten Sommer nicht gerade verwöhnten Protagonisten. Perfekte Rahmenbedingungen also für ein prallvolles Programm.

Die VFV-DHM bot rund 400 Rennmotorräder und –Gespanne auf, die in 8 Startgruppen ihre Trainings- und Wertungsläufe für die Deutsche Historische Motorrad-Meisterschaft absolvierten. Weiterhin am Start waren die IHRO – International Historic Racing Organization aus Belgien und den Niederlanden, die FHRM – Freunde Historischer Rennmotorräder aus der Schweiz sowie die IG Königsklasse. Alles in allem weit mehr als 580 Rennmotorräder aller Epochen, die sich während der insgesamt 29 Stunden Fahrzeit einem begeisterten Publikum präsentierten. Die Fahrzeuge der VFV-Autogruppe GLPpro rundeten das Programm mit 200 Fahrzeugen in 4 Startgruppen ab.

Ein besonderes Highlight war die Sonderausstellung des VFV, die sich in diesem Jahr den Solo-Rennmaschinen der Jahre bis 1959 widmete. Der überwiegende Teil der Raritäten wurde am Samstag und am Sonntag in je 2 Sonderläufen dem begeisterten Publikum auf der Rennstrecke in Aktion präsentiert.

Mehr als 70 wertvolle Renner waren aus nächster Nähe zu bestaunen, und die Eigentümer beantworteten gerne und ausführlich die Fragen des Publikums. Rolf Dachs z. B. zeigte seine Horex RS 53, eine ehemalige Werks-Rennmaschine. Matthias Schmitt, der Koordinator des Sonderlaufs, hatte seine 350er Imperia Grand Prix mitgebracht, ein wunderschönes Rennmotorrad, das 1937 von Hein Thorn Prikker auf dem Nürburgring gefahren wurde. Werner Frank zeigte und fuhr seine Horex Imperator aus dem Jahr 1957, eine Ex-Helmut-Diemer-Rennmaschine.

Holger Lange aus der Schweiz brachte gleich zwei bildschöne Italiener mit: er präsentierte eine Ex-Umberto-Massetti  Gilera Saturno Piuma aus dem Jahre 1952 und eine 4-Zylinder Gilera, ebenfalls eine Werksrennmaschine, aus dem Jahr 1957.

Die englische Fraktion war vertreten unter anderem durch die 500er Norton Manx von Helmut Kilian, eine Ex-Karl-Recktenwald. Wolfhart Krischke steuerte aus seinem Fundus eine 250er Greeves, Baujahr 1959, bei. Peter Kilian stellte seine 350er AJS Boy Racer für die Ausstellung zur Verfügung. Selbst aus Frankreich kamen Freunde nach Hockenheim, um ihre historischen Renner zu präsentieren: Thierry Derome und seine 500er Norton Manx von 1961 waren eine Augen- und Ohrenweide.

Das älteste Exponat war eine Rex Acme aus dem Jahr 1927. Weitere Vintage-und Post Vintage-Renner seien hier chronologisch aufgezählt: DKW ORE Baujahr 1928, Scott TT aus dem Jahr 1929, eine 1929er Standart, NSU SS 500 Bullus aus dem Jahr 1930, NSU 351 SSR Bullus von 1932, Standard Rex Sport von 1935, DKW SS250 aus dem Jahr 1937, Velocette KSS, Baujahr 1937, eine Moto Guzzi Condor aus dem Jahr 1939, usw. usw. Es gab also ausreichend Gelegenheit zu sehen, zu staunen, zu riechen und zu hören.

Das Geschehen auf der Rennstrecke wurde dominiert durch die beiden Trainings und die zwei Wertungsläufe zur Deutschen Historischen Motorradmeisterschaft. In 6 Solo- und 2 Gespann-Startgruppen wurde großartiger Rennsport geboten, so dass für die vielen Zuschauer auf den Tribünen keine Langeweile aufkam. Auch wenn es bei der Deutschen Historischen Motorradmeisterschaft um Gleichmäßigkeit geht, hinderte das die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht daran, kräftig Gas zu geben und um die Positionen zu kämpfen.

Ebenfalls im Gleichmäßigkeitsmodus unterwegs waren die Teilnehmer der FHRM, die um die letzten Punkte zur Vintage Schweizermeisterschaft kämpften. Die Siegerplaketten konnten am Abend bei der Siegerehrung schon verteilt werden.

Qualifyings und je zwei echte Rennen gab es bei der IHRO und der IG Königsklasse. Hier ging es wirklich um jede Position und die Zweikämpfe auf der Strecke ließ die Herzen der Zuschauer höher schlagen.

Die historischen und klassischen Formel-Rennwagen, Sportprototypen, Tourenwagen und GT-Fahrzeuge der GLPpro und Trabant A600 starteten zu ihren Trainings und Wertungsläufen in vier Gruppen, zuletzt am Sonntagnachmittag, quasi als krönender Abschluss des Wochenendes.

Die Veranstaltung endete am Sonntagabend bei strahlendem Sonnenschein. Alle Besucher, Teilnehmer und Helfer machten sich auf den Heimweg und kurz nach 19 Uhr erinnerte im Fahrerlager nichts mehr daran, dass hier während der letzten drei Tage 29 Stunden historischer Motorsport vom Feinsten geboten worden waren.

Bleibt nur, sich auf die 45. Hockenheim Classics in 2022 zu freuen.

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